ANLEITUNG:
Was ist nach dem Piercing zu beachten?
Das frisch eingesetzte Schmuckstück löst im Organismus eine
sog. lmmunreaktion aus, erkennbar u.a. an der Bildung von Wundsekret (bezw.
Eiter bei mangelhafter Hygiene). Im Extremfall kann es nach einigen Wochen
auch zu einer Abstossung des Schmuckstücks kommen, der Körper
nimmt das Piercing nicht an.
Klares oder weissliches Wundsekret bildet sich während des gesamten
Abheilungsprozesses tritt aus dem Stichkanal aus und setzt sich als Kruste
am Schmuckstuck an. Daher ist es nach einem neuen Piercing erforderlich,
das angetrocknete Sekret regelmässig zu entfernen und die Einstichstellen
jeweils erneut zu desinfizieren. Damit wird Entzündungserregern (z.B.
Bakterien) der Nährboden entzogen; es kann sich keine lnfektion mit
Eiter im Stichkanal entwickeln.
Das Säubern aller neuen Piercings erfolgt täglich, indem mit
physiologischer Kochsalzlosung (in der Apotheke erhältlich) oder
lauwarmem Wasser mit Hilfe eines Wattestäbchens das verkrustete Wundsekret
um die Wundöffnung und den Schmuckstift aufgeweicht und vorsichtig
entfernt wird. Anschliessend wird das Schmuckstuck mit sauberen Fingern
vorsichtig hin und her bewegt (drehen, bezw. auf und ab schieben). Dabei
wird auch das im Stichkanal befindliche Wundsekret herausgeholt, mit dem
Wattestäbchen entfernt, und anschliessend die Stichöffnung mit
dem Desinfektionsmittel desinfiziert.
Eiserne Grundregel für die Piercing-Pflege:
Absolute Sauberkeit und
Hygiene!
Während der ganzen Vernarbungsdauer sollten die Piercing-Schmuckstücke
nie längere Zeit entfernt werden (je nach verstrichener Heilungszeit
nur Minuten bis Stunden). Beim sorgfältigen Wiedereinsetzen darauf
achten, dass die Piercing-Oeffnung und ihre Umgebung sowie das Schmuckstück
jedesmal gereinigt und desinfiziert
werden.
In den ersten 2 Wochen nach dem Piercing sollten öffentiiche Bäder
und Saunen wegen der lnfektionsgefahr gemieden werden (sonst auf jeden
Fall direkt nach dem Bad Stichstellen desinfizieren!). Das gleiche gilt
für intensive sexuelle Kontakte nach genitalem Piercing.
Verzichten Sie wegen der starken Hauterweichung in der ersten
Woche auf längere Vollbäder; duschen können Sie dagegen
schon am nächsten Tag. Während der Heilungszeit sollten Sie
statt parfumierter Seifen und Kosmetiklotions besser alkalifreie medizinische
Lotions oder Babypflegemittel verwenden. Kein Solarium oder ausgedehntes
Sonnenbad während der ersten Woche; andernfalls Piercingstelle abdecken.
Mit welcher Heilungszeit ist zu rechnen?
Je nach Körperpartie, Stichkanallange und Gewebe dauert die Vernarbung
und dauerhafte Offenhaltung des Piercings unterschiedlich lange, ohne
dass jedoch deswegen besondere Beschwerden verspürt werden. Piercings
durch Schleimhaut (z.B. im lntimbereich) heilen generell viel rascher
als Piercings durch Muskel- und Knorpelgewebe (z.B. am Ohr):